Freitag, 11. Dezember 2009

Fortsetzungskrimi 1. Teil

Es war ein nebliger, kalter Morgen, auf Fontleroy Manor bellte ein Hund. Mr. Darlson fuhr die löchrige Landstrasse entlang. Der Wagen rollte jetzt langsam in die Einfahrt. „So da wären wir.“ sagte er leise zu sich. Er stieg aus dem Wagen und atmete die frische Morgenluft tief ein. „Wollen wir doch einmal sehen was hier los ist!“ murmelte er und schreckte soeben zurück, als ihn ein bellender Hund ansprang. Erst nachdem der junge Mann beruhigend auf den Kläffer einredete, hörte dieser auf zu bellen und zog sich in seine Hundehütte zurück. Darlson begutachtete sorgfältig die Umgebung. Er stand vor einem grossen, älteren und total überwuchertem Gutshaus. Es lud regelrecht zum Renovieren ein. Wie das Haus, so der Garten, er war verwildert und ungepflegt, nur vereinzelt blühten unheimlich dunkelrote, ja schon fast schwarze Rosen. Hinter dem Gutshaus konnte er eine Art Schuppen entdecken. Er schlenderte durch das riesige eiserne Tor, vor dem er seinen Wagen geparkt hatte und näherte sich der hölzernen, von Holzwürmern befallenen Eingangstüre. Doch noch bevor er an dem klobigen Ring klopfen konnte, denn es hatte keine Klingel, öffnete sich die Türe auch schon. „Ich habe sie schon herum schleichen sehen“ sagte ein Mann zur Begrüssung. Darlson prägte sich, wie er das immer machte, sofort das Profil des Mannes ein. Gross, schlank, nein schon fast mager, blass im Gesicht und ca. 60 Jahre alt. Sein Bart konnte man mit dem Garten des Gutshauses vergleichen, denn er musste sich dringend wieder einmal rasieren. Freundlich wie immer blickte Darlson ihn an und antwortete auf die nette Begrüssung: „Guten Tag, Sie müssen Mr. Kelly, der Herr dieses Gutshauses sein. Da vorne hängt eine Tafel mit der Aufschrift: „Zimmer frei!“, ich würde gerne, falls diese Tafel noch aktuell ist, ein Zimmer haben, für etwa acht Tage.“ Mr. Kelly blickte ihn etwas verstört an, sagte dann aber gedehnt: „ Ja, diese Tafel ist noch aktuell, kommen sie rein, ich führe sie in ihr Zimmer, das mit dem Preis können wir später regeln.“ Darlson trat herein, und streckte Mr Kelly die Hand entgegen: „Herzlichen Dank, dass ich bei ihnen verweilen darf, mein Name ist Johann Darlson.“ Doch Mr. Kelly erwiderte die Handgeste nicht, sondern sagte nur: „ Soso, mich kennen sie ja bereits.“ und mit diesen Worten stieg er die Treppe hinauf, und Johann Darlson, direkt hinter her. Mr. Kelly war gegangen und Darlson schaute sich in dem etwas brüchigen Spiegel an. Eigentlich sah er ziemlich gut aus für seine 30 Jahre. Kurze braune Haare, leichte Bartstoppeln, die Nase, nicht zu gross, nicht zu klein, und auch seine auffallenden grünen Augen gefielen ihm. Aus seinem kleinen schwarzen Koffer holte er seinen Laptop heraus, kein neues Modell, aber er funktionierte, auf jeden Fall hatte dieser Laptop ihm schon bei manchen Fällen geholfen. Er holte auch noch seine restlichen Detektivutensilien aus dem Koffer, und legte sie auf den kleinen Tisch. „Mich nimmt es ja wunder, wo hier diese Leiche sein sollte, so wie es der anonyme Anrufer gesagt hatte.“ meinte er und überlegte sich schon, ob er, als Detektiv wohl vergebens hier hingekommen sei. Als er hinunter in den spärlichen Esssaal ging, sassen die anderen Bewohner des Gutshauses schon da. So sah er, dass es noch drei weitere Gäste gab. Nach diesem leckeren Mittagessen und einigen Gesprächen konnte Johann Darlson die drei Personen schon ziemlich gut einordnen. Da war erstens die Junge Studentin, Ana Rowling. Hübsch, blond, braune Augen und Sommersprossen. Sie sprach kaum ein Wort, und ass auch nicht gerade viel. Dann war da noch ein Schriftsteller, sein Name war Joseph Lewis, was für ein kurioser Typ, am liebsten sprach er die Wörter rückwärts aus, so hörte Johann an diesem Abend Worte wie: resseM dnu lebaG ettib! Wie schon gesagt, verrückt, dieser Typ. Und dann war da noch eine ständig schwatzende ältere Dame, also so etwa 65, die am liebsten männerfeindlich Sprüche machte. Als Johann zurück ins Zimmer ging und da die Schranktüre öffnete, um seinen Mantel hinein zu hängen kippte ihm etwas entgegen. Nein es war nicht irgendetwas, es war eine Frau im Alter von 60 Jahren, klein und zierlich, und als Johann ihr die Finger an die Pulsschlagadern hielt, erkannte er dass sie tot war.

1 Kommentar:

Andrea Kaufmann hat gesagt…

Ich finde den Anfang sehr gut. Es ist schon von Beginn an sehr spannend. Doch vielleicht sind es etwas viele Namen und Informationen auf einmal.

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