Es kam langsam eine Gestalt aus dem Dunkeln hervor und als sie näher kam, erkannte Darlson, dass es sich um Mr. Kelly handelt. Für einen Moment schauten sich beide verblüfft und erschrocken zugleich an, ehe Kelly forsch fragte: „Was um Himmels Willen schleichen sie zu dieser späten Stunde noch durchs Haus?“ Darlson wusste zuerst nicht recht was antworten, meinte jedoch nach kurzem Überlegen: „Ähhh…, ja wissen sie…, ich konnte nicht einschlafen und vernahm dann plötzlich ein Geräusch von dem ich glaubte, dass es aus dem Keller kommt.“ Darauf erwidert Kelly: „Hier ist alles in Ordnung! Sorgen sie sich nicht und gehen sie bitte gefälligst wieder auf ihr Zimmer, denn Sie haben hier nichts verloren. Darlson befolgte die Anweisung des Gutsbesitzers und stieg die Treppen hoch, zurück zu seinem Zimmer, jedoch noch auf dem Weg erschien ihm die Begegnung mit dem Gutsherrn mysteriös. So fragte er sich was Mr. Kelly selbst zu dieser Zeit dort unten noch tat. Hat er etwa etwas mit dem Tod von Madame Tussot oder mit deren Verschwinden zu tun? Um jedoch sich darüber noch weiter den Kopf zu zerbrechen war er schlicht zu müde und legte sich, kaum auf dem Zimmer angekommen, schlafen.
Als Darlson am nächsten Morgen noch todmüde zum Speisesaal ging um zu frühstücken, vernahm er bereits von weitem ein aufgeregtes Stimmengewirr. Kaum betrat er den Raum, war er sofort hellwach und ihm war der Grund für die Aufregung zugleich klar. Zwar traute er zuerst noch seinen Augen nicht ganz und glaubte zu träumen, doch beim genauen Hinsehen stellte er fest, dass am Tisch, nebst den Personen vom Vorabend, noch eine weitere Frau genüsslich ihr Frühstück verzehrte. Alle redeten wild auf sie ein und wollten von ihr wissen weshalb sie urplötzlich verschwand und nun wieder wie aus dem Nichts erschienen ist. Diese liess sich davon aber nicht beirren, dafür war Darlson die Verblüffung umso mehr ins Gesicht geschrieben, denn bei der Frau am Tisch handelt es sich um niemanden weniger als um die tot geglaubte Madame Tussot. Dennoch versuchte sich Darlson möglichst unauffällig an den Tisch zu setzen und zu frühstücken, obwohl ihm nicht nach Essen zu Mute war.
Während des Frühstücks hatte er stets ein Auge auf Madame Tussot gerichtet, versuchte dies jedoch möglichst unauffällig zu tun. Obwohl alle Anwesenden meinten, dass es sich hierbei um Madame Tussot handelt, begann der Detektiv daran zu zweifeln, dass man es hier mit der wahren Madame Tussot zu tun hat, und er sich die Begegnung mit der Leiche bei seiner Ankunft nur eingebildet hat, doch konnte er nicht ausmachen, was ihn an ihr störte. Als er sie bereits ein gutes Weilchen anstarrte und in Gedanken versunken schien, hob sie plötzlich ihren Kopf welcher bis anhin stets auf den Teller gerichtet war, und fragte Darlson, weshalb er sie so anglotze. Aber genau in diesem Moment erkannte er, weshalb er der festen Überzeugung war, dass diese Frau nicht Madame Tussot ist. So sah die ihm gegenübersitzende Frau der Madame Tussot zwar sehr ähnlich, als er jedoch ihre Augen erblickte, fiel ihm der Unterschied zwischen der Leiche aus dem Kleiderschrank und der ihm gegenübersitzenden Frau sofort auf. So war er felsenfest davon überzeugt, dass die Leiche blaue Augen hatte. Die Frau, die nun aber frühstückte und von allen für Madame Tussot gehalten wird, hat zweifelsohne dunkelbraune Augen. Der Detektiv aber entschied sich dafür, dies vorerst noch für sich zu behalten, und der angeblichen Madame Tussot bei Gelegenheit auf den Zahn zu fühlen.
Nach dem Frühstück ging Darlson deshalb entgegen seiner Gewohnheit nicht auf sein Zimmer, sondern zog es vor, es sich im Entree gemütlich zu machen und beim Lesen der Tageszeitung auf den Augenblick zu warten, in welchem die Verdächtige das Haus verlassen wird, um ihr zu folgen und dann mit ihr möglichst ungestört ein Gespräch führen zu können.
Kurze Zeit später seh er sie, wie sie mühsam einen schweren Koffer hinter sich herzog und das Haus in Richtung Gartenhaus verlies. Der Detektiv folgte ihr sofort und wollte durch das Gartenhausfenster ausmachen, was sie im Innern tat, wobei sie ja nur ein Gast war. Er konnte aber durch die schmutzige Scheibe, welche bestimmt schon seit Jahren nicht mehr gereinigt wurde, nichts sehen, weshalb er zur Tür ging und sie behutsam zu öffnen versuchte. Jedoch im selben Moment bekam Darlosn einen Schlag auf den Hinterkopf und fiel bewusstlos zu Boden...
Seraina und Yannis
1 Kommentar:
WOW ihr habt den Krimi gut weitergeführt. Besonders den Schluss finde ich spannend und unerwartet. Als nächstes sind Anisha und ich an der Reihe. Ich bin mir schon am überlegen wie es weitergehen könnte..
Kommentar veröffentlichen