Donnerstag, 4. Februar 2010

Fortsetzungskrimi 9

Der Gestank war unausstehlich. Die Leiche musste sich schon länger auf diesem hölzernen Tisch befinden. Eine Schusswunde durch die Stirn. Darlson hatte nicht häufig Leichen gesehen bei seiner Arbeit als Detektiv deswegen dauerte es auch nicht lange, bis er sich wieder im Wohnzimmer befand. Es war ein fürchterlicher Anblick für ihn. Das Bild prägte sich jedoch ein und es wollte nicht mehr aus seinem Kopf verschwinden. Bei der Leiche musste es sich um die Ehefrau von Mr. Kelly handeln, dachte er.

Er wollte seinen Laptop holen, um das Passierte in seinem Protokoll aufzuführen. Die männerfeindliche Frau kreuzte seinen Weg und fragte aufgeregt, was für sie äusserst ungewöhnlich war: „Ist es die Frau vom alten Sack?“ Verwundert blieb Darlson stehen: „Alter Sack?“ „Ja wen mein ich wohl? Mr. Kelly dieser mürrische Hund.“ Darlson runzelte seine Stirn. Woher wusste die Frau von der Leiche? „Ich glaube wir müssen sie noch einmal befragen“, sagte er und es fiel ihm schnell auf, dass die männerfeindliche Frau ihren Versprecher bereits bereute.
„Erzählen sie mir alles was sie wissen, vorher werden sie nicht mehr durch diese Türe gehen“, und er zeigte auf die Küchentür. „Wollen sie mir etwa drohen?“ „Ja, das will ich!“ „Na gut, mir bleibt wohl keine andere Wahl…“

Nach dem sie ihre Rede beendet hatte, konnte Darlson sicher sein, dass Mr. Kelly und Mme Tussot wirklich eine Affäre hatten. „Die beiden wollten in die Karibik flüchten mit dem Geld, dass Mme Tussot von ihrem Ehemann gestohlen hatte. Doch ein Stein war ihnen noch im Weg. Und das war Kellys Ehefrau. Später gestand Mme Tussot mir, sie hätte ein schlechtes Gewissen und wisse nicht weiter. Selbst ich konnte sie nicht beruhigen und da rief sie ihnen an. Und jetzt ist beim Unfall, der sich vorgestern ereignete, gestorben. Als dieser Sack von dem Anruf erfuhr, wurde er so wütend, dass Tussot zu ihrem Ehemann zurückging. Doch sie mussten sich versöhnt haben, denn Mme Tussot kehrte schon einige Tage später zurück.“ Die männerfeindliche Frau verstummte. „Ist das alles was sie wissen? Es ist schon spät, ich danke ihnen. Gute Nacht.“

Mit Kopfschmerzen erwachte Darlson – wie immer um die gleiche Zeit – und er hatte einen Mordshunger. Es duftete nach frischen Waffeln. Kurze Zeit später waren alle fertig mit dem Essen. Darlson stand auf und sagte, gleichzeitig wie er die Küchentür abschloss: „Wie einige von ihnen bereits wissen, bin ich Privatdetektiv. Ich bekam einen anonymen Anruf und man sagte mir, hier hätte es einen Mord gegeben. Doch leider gab es nicht nur einen Mord…“

Johann erzählte ihnen die Geschichte, die ihm schon die männerfeindliche Frau letzten Abend schilderte. Danach schweiften seine Augen über die Anwesenden. Die Einzigen, die darüber überrascht waren, waren Ana Rowling und Mr. Lewis. Ana fiel fast in Ohnmacht. Mr. Kelly schaute wirr um sich und Johann wurde klar, dass er sich die Flucht überlegte. Ruhig fuhr er fort: „Doch ich weiss, dass es sich nicht nur um eine Mme Tussot handelte. Es waren Zwillingsschwestern. Er erzählte und erzählte. „Mr. Kelly und die Zwillingsschwester von Mme Tussot mussten die richtige Mme Tussot auch noch ausschalten, denn Mr. Kelly war natürlich klar, dass seine Geliebte alles gestehen würde, oder? Wahrscheinlich wollte er lieber ein freies Leben ohne seine Geliebte verbringen als in den Knast zu wandern. Stimmt’s?“ Mr. Kelly schenkte ihm nur einen zornigen Blick. Aber als die Zwillingsschwester die Leiche beseitigen wollte, ereignete sich aus bisher unbekannten Gründen ein nicht allzu schöner Unfall.“

„Sie dürfen mitkommen, Mr. Kelly! Wollen sie mir die Hand geben?“ Es klickte zwei Mal und Kelly wurde abgeführt.

Dienstag, 2. Februar 2010

Fortsetzungskrimi 8

Ohne mit dem Beamten noch ein Wort zu wechseln rannte Darlson so mit so einer Geschwindigkeit, dass er es gar nicht wahrzunehmen schien. Sein Ziel war der Keller. Er hörte noch den Polizisten letzte Worte schreien:“ Ihnen ist wohl gerade etwas eingefallen“ Er eilte die hölzerne Treppe hinunter und stieß die linke Türe auf. Es war stockdunkel. Er tastete nach einem Lichtschalter während seine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnten. Endlich fand er den Schalter und betätigte ihn. Sein Blick schweifte im Raum umher. Mit dem was er sah hat er nicht gerechnet. Das Zimmer überparfümiert und sehr karg eingerichtet. Was jedoch das Interesse des Detektivs weckte war, dass sich an der Wand mehrere Bilder von einer Frau, die ihm unbekannt war, hingen. Er erinnerte sich daran, dass Mr. Kelly einen Ehering trug und schloss daraus, dass es seine Ehefrau war. Er war sehr neugierig was sich wohl in den anderen Beiden Türen befinden würde und so begab er sich dorthin. Die eine Tür war verschlossen. Und hinter der anderen befand sich nur eine Besenkammer. Enttäuscht ging der Detektiv wieder hinauf. Bill, der eine Polizist kam ihm schon entgegen. „ Was haben sie denn?“, fragte der Polizist ohne mit den Wimpern zuckend. Mr. Darlson log nur barsch „ Ich musste mal für kleine Jungs“. Darauf ging der Polizist wieder ins „ Verhörzimmer„. Mr. Darlson folgte ihm bis ins Wohnzimmer, wo er sich wieder zu den anderen gesellte. Er bemerkte, dass wohl gerade Mr. Kelly verhört wurde. Im selben Moment öffnete sich die Tür des Verhörraums aus dem Mr. Kelly fluchend herauskam, dicht verfolgt von den Polizisten aus dem Zimmer. „Warum brauchen sie die aufgezeichneten Telefonate?“, fragte er verärgert. „ Das ist reine Routine“, entgegnete einer der beiden Polizisten. Mr. Darlson wusste, dass es langsam an der Zeit war sich mit den Polizisten zu unterhalten.

Zuerst schaute sich Darlson im Raum um. Als er feststellte das sich niemand ausser den Polizisten und Mr.Kelly hier befand, begann er das Gespräch mit den beiden Beamten:„Ich möchte mich Ihnen zuerst vorstellen meine Herren, ich bin Johann Darlson und ich bin Detektiv, hier ist meine Karte“, Der eine Polizist nahm sie entgegen und lies Mr. Kelly aus dem Raum führen. „ Okay, Mr. Darlson, wir können wenn das so ist, wie Sie mir gerade berichten, die Aufnahmen zusammen anhören“, flüsterte der Polizist, jedoch immer noch nicht mit vollem Vertrauen.

Viele interessantes gab es zu Beginn nicht zu hören. Doch schlussendlich ertönte wieder das Geräusch des Verbindungsaufbaues: „ Tüüüüüt, tüüüt.“
„Privatdetektiv Darslson am Apparat, Sie wünschen?“
„Bitte, kommen sie auf die Fontleroy Manor, hier wurde jemand umgebracht!“
„Könnte ich vielleicht wissen um wen es sich um die ermordete Person handelt?“
„Eine Dame mittleren Alters“
„Was nützt mir diese Aussage?“
„ Ich weiss es nicht, doch ich bitte Sie untersuchen Sie diesen Fall“
Tüüüt tüüüt tüüüt.

Mr. Darlson lehnte sich gelassen in den Sessel zurück. Er fragte die zwei Polizisten, ob sie wüssten, wer der Anrufer sein könnte. Nach langem überlegen kam noch Mr.Kelly, der von den beiden Polizisten hinzu gerufen wurde. Er konnte die Frau eindeutig identifizieren. Es war die echte Madame Tussot. Die restlichen Anrufe waren wiederum unwichtig. Mr.Darlson verliess den Raum und legte sich etwas schlafen. Während dem Schlaf huschten ihm immer wieder die gleichen Fragen durch den Kopf; Warum hatte Mrs. Tussot angerufen? Warum war Mr. Kelly überhaupt nicht erstaunt, als er sich als Detektiv zu bekennen gab oder als er den Aufgenommenen Anruf hörte.
Spät in der Nacht wachte er schweissgebadet auf. Er huschte kurz unter der Dusche um den Schweiss abzuwaschen und um einen klaren Kopf zu bekommen.Später lief die Treppe herunter und ging in die Küche. Auf dem Küchentisch sah er den Schlüsselbund vom Mr.Kelly. Ohne zu zögern nahm er den Bund und eilte mit ihm die hölzerne Treppe hinunter um die verschlossenen Türen zu öffen. Gänsehaut überfiel seinen ganzen Körper, was ihm fast einen Schrei entlockt hätte.